Managed Security Services: Die Reise in die Zukunft der IT-Sicherheit
Wir haben mit Marc Frank, Abteilungsleiter bei der Steep GmbH, gesprochen, einem Unternehmen mit über 800 Mitarbeitern und einer beeindruckenden Bandbreite von IT-Dienstleistungen bis hin zu Defence-Lösungen. Seine Erfahrungen zeigen, wie IT-Dienstleister Managed Security Services erfolgreich implementieren können – auch wenn man bei null beginnt.
Der Anfang: Von Lizenzverkäufen zu Services mit Mehrwert
Marc Frank beschreibt den Ausgangspunkt bei Steep so: „Als ich 2021 startete, war die IT-Abteilung noch auf den klassischen Lizenzverkauf ausgerichtet. Kunden erhielten Software und Hardware, aber die nachhaltige Betreuung fehlte.“ Ein entscheidender Schritt war, aus wiederkehrenden Tätigkeiten standardisierte Serviceverträge zu entwickeln. Beispielsweise wurde der erste Managed Service Vertrag für Firewall-Updates eingeführt, der bei Kunden großen Anklang fand.
Sein Tipp für IT-Dienstleister, die starten möchten: „Schaut in eure Systeme. Welche Leistungen erbringt ihr häufig? Welche könnten wiederkehrend abgebildet werden? Beginnt klein, etwa mit einem überschaubaren Service wie Updates oder Schwachstellen-Scans.“
Herausforderung: Alle an Bord holen
Ein zentraler Erfolgsfaktor war die Überzeugung der Stakeholder – vom Management über den Vertrieb bis zu den Technikern. Marc erläutert: „Den Vertrieb überzeugt man mit Effizienz: Standardisierte Angebote sparen Zeit und Nerven. Die Techniker wiederum schätzen klar definierte Prozesse und wissen genau, was zu tun ist – und was nicht.“
Eine strukturierte Kommunikation ist hier der Schlüssel. Techniker wurden frühzeitig eingebunden, um das Serviceportfolio realistisch zu gestalten. So konnten alle Beteiligten hinter den neuen Modellen stehen.
Stolpersteine und Learnings
„Der größte Fehler ist, die Komplexität zu hoch anzusetzen“, warnt Marc Frank. In der Anfangsphase ist es essenziell, klare Grenzen zu ziehen, was ein Service umfasst – und was nicht. „Wir haben gelernt, genau zu definieren, was in unseren Service-Verträgen enthalten ist. Das schützt vor falschen Erwartungen und Missverständnissen.“
Ein weiterer Tipp: Startet mit Kunden, die ihr gut kennt. „Wir bieten Managed Services nur an, wenn wir die Kunden-IT vorher gründlich analysiert haben. Eine unklare Ausgangssituation führt sonst zu Problemen.“
Blick nach vorn: Was bringt die Zukunft?
Für Steep steht im kommenden Jahr die Einführung eines Ampelsystems für Sicherheitsberichte auf der Agenda. „Berichte und Transparenz schaffen Vertrauen. Kunden wollen sehen, was für sie getan wurde. Mit einem Ampelsystem geben wir ihnen eine einfache Übersicht über den Zustand ihrer IT-Sicherheit.“
Ein weiteres Thema ist die Vorbereitung auf regulatorische Anforderungen wie die NIS-2-Richtlinie. Marc betont: „Wir helfen unseren Kunden, nicht nur technisch sicher zu sein, sondern auch die Dokumentation und Prozesse bereitzustellen, die für Prüfungen notwendig sind.“