Interviews - News - Analysen: Für erfolgreiches Wachstum mit Managed Security Services

Managed Security Services helfen die Vertriebsmitarbeitenden sinnvoll einzusetzen

"Es gab bei Bestandskunden, die noch nicht auf dem Schutzniveau sind, das wir Stand heute empfehlen, auch Ransomware Fälle. Und es gab in Kaiserslautern einen relativ bekannten Fall, der auch durch die Presse ging und sie gehen auch relativ offen mit dem Thema um. Wir haben in unserem 2. Liga Stadion eine Veranstaltung mit anderen IT nahen Firmen aus der Region zum Thema IT Sicherheit gemacht. Und die Firma hat einen Fachvortrag gehalten nach dem Motto: Wir waren betroffen, wie sind wir aus dem Mist wieder rausgekommen und wie stellen wir uns heute vom Schutz auf?"

MSP Journey · Managed Security Services · Sophos & Olaf Kaiser · Interview mit Manuel Neubecker / klip-asca GmbH

Ein Paradigmenwechsel in der IT-Sicherheitsstrategie

Manuel Neubecker beschreibt den Wechsel von einer reaktiven zu einer proaktiven IT-Sicherheitsstrategie als einen der wesentlichen Erfolgsfaktoren. Früher wurde viel Zeit darauf verwendet, Kunden jährlich dasselbe Angebot zu unterbreiten. Heute liegt der Fokus darauf, kontinuierlich optimalen Schutz zu bieten und Vertriebsressourcen effizienter einzusetzen. Diese Veränderung spiegelt den wachsenden Bedarf an integrierten Lösungen wider, die nicht nur Produkte, sondern umfassende Sicherheitspakete umfassen.

Das Portfolio eines modernen IT-Dienstleisters

Ein typisches Portfolio umfasst Server-, Speicher- und Netzwerksysteme, Arbeitsplatzlösungen, Software wie Microsoft 365, Cloud-Dienste und Telefonie. Besonders im Bereich der Sicherheitsdienste bietet Neubeckers Unternehmen eine breite Palette an, darunter Firewall-Systeme, Endpunkt-Virenschutz, verhaltensbasierte Systeme und Festplattenverschlüsselungen. Auffallend ist die Zurückhaltung im Bereich Datenschutzberatung, was zeigt, dass spezialisierte Sicherheitsdienste oft in Kooperation mit spezialisierten Datenschutzexperten erfolgen sollten.

Der Begriff „Grundschutz“

Interessant ist die Wahl des Begriffs „Grundschutz“ anstelle des englischen „Managed“, um ein besseres Verständnis bei den Kunden zu gewährleisten. Diese Entscheidung spiegelt den Trend wider, IT-Dienstleistungen verständlicher und zugänglicher zu gestalten. Der Begriff wird ständig angepasst, um den aktuellen Sicherheitsanforderungen gerecht zu werden.

Herausforderungen und Vorfälle

Manuel berichtet von Ransomware-Fällen bei Bestandskunden, die noch nicht auf dem empfohlenen Schutzniveau waren. Ein bekanntes Beispiel aus Kaiserslautern zeigt, dass selbst etablierte Unternehmen nicht immun gegen Cyberangriffe sind. Solche Vorfälle verdeutlichen die Notwendigkeit von Managed Security Services, die über einfachen Virenschutz und Firewalls hinausgehen. Besonders kleinere Unternehmen ohne eigene IT-Abteilung profitieren von der Expertise externer Dienstleister, die rund um die Uhr Schutz bieten.

Zukunftsaussichten und Weiterentwicklung

Die nächsten zwölf Monate sind entscheidend für die Weiterentwicklung von Managed Security Services. Manuels Unternehmen plant, bestehende Prozesse weiter zu automatisieren und damit die Effizienz zu steigern. Dies betrifft nicht nur technische und Servicethemen, sondern auch die Abrechnung der Managed Services. Automatisierung und Integration von Lösungen sollen manuelle Prozesse und potenzielle Fehlerquellen minimieren.

“Managed Services haben vor allem dafür gesorgt, dass wir wesentlich weniger Zeit damit verbringen, den Kunden jedes Jahr wieder die gleiche Frage zu stellen: Dürfen wir dir ein Angebot machen für das, was du schon hast? Und davon wollten wir weg und unsere Vertriebsressourcen dort nutzen, wo sie sinnvoller eingesetzt sind.“

MSP Journey · Managed Security Services · Sophos & Olaf Kaiser · Portraitbild Manuel Neubecker
Manuel Neubecker
klip-asca GmbH
Olaf Kaiser:

Was sind aus deiner Sicht sind die positiven Erfolgsfaktoren für euren heutigen Stand?

Manuel Neubecker:

Nachdem uns klar war, dass wir diesen Weg gehen wollen, hat es vor allem dafür gesorgt, dass man wesentlich weniger Zeit damit verbringt, den Kunden jedes Jahr eigentlich wieder die gleiche Frage zu stellen: dürfen wir dir ein Angebot machen für das, was du schon hast? Dass du es behalten kannst oder dass du weiterhin geschützt bist? Und davon wollten wir weg und unsere Vertriebsressourcen dort nutzen, wo sie sinnvoller eingesetzt sind. Und das war so für uns der Einstieg, dieses Ritual loszuwerden, aber natürlich auch die Brücke zu schlagen, dass die Erwartungshaltung eines Kunden ja nicht ist, irgendwelche Produkte verkauft zu bekommen, sondern eine Lösung, die rund ist.

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Olaf Kaiser:

Wie ist das heutige Portfolio aufgebaut?

Manuel Neubecker:

Eher klassisch, wie es bei vielen Systemhäusern ist, mit Server, Storage-Systemen, Netzwerk-Komponenten, Arbeitsplatz-Systemen, Software, Microsoft 365, Cloud Telefonie. Und vielleicht noch zu uns selbst als Unternehmen. Aufgrund unserer Aufstellung sehen wir uns wie der Architekt für die IT des Kunden, wo wir entweder in einzelnen Segmenten den Kunden betreuen, aber natürlich gerne auch 360 Grad.

Und wenn man da Richtung Security Services schaut, ist es so, dass wir natürlich klar Firewall Systeme, Endpoint, Virenschutz bzw Verhaltens basierende Systeme und auch Festplatten-Verschlüsselungen, Email-Security zum Thema Security anbieten. Wobei wir uns im Bereich Datenschutz und Beratung zu diesem Thema zurückhalten, wir stellen keine Datenschutzbeauftragten.

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Olaf Kaiser:

Bei vielen MSP im Markt gibt es ja den Managed Server und den Managed Client. Ihr habt den Sicherheitsaspekt schon im Namen Grundschutz Server und Grundschutz Client eingebaut. Hattet ihr von Anfang an diesen Namen Grundschutz für die Managed Pakete?

Manuel Neubecker:

Also die Idee war eigentlich, einen Terminus zu verwenden, der eben möglichst deutsch ist und nicht einfach dieses Managed, unter dem auch jeder ein bisschen was anderes versteht. Und wir haben unser Verständnis was tatsächlich im Grundschutz drin ist auch schon diverse Male angepasst. Und Stand jetzt haben wir die Managed Produkte noch mal parallel laufen. Das ist aktuell in der Überarbeitung, wie alles immer im Fluss ist in der IT.

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Olaf Kaiser:

Wie ist es bei Euch und in Eurer Region mit bekannten Security-Vorfällen?

Manuel Neubecker:

Es gab bei Bestandskunden, die noch nicht auf dem Schutzniveau sind, das wir Stand heute empfehlen, auch Ransomware Fälle. Und es gab in Kaiserslautern einen relativ bekannten Fall, der auch durch die Presse ging und sie gehen auch relativ offen mit dem Thema um. Unabhängig von der Meldepflicht hat die Firma auch bei einer Veranstaltung, die wir vor ein paar Wochen gemacht haben, offen darüber gesprochen.

Wir haben in unserem 2. Liga Stadion eine Veranstaltung mit anderen IT nahen Firmen aus der Region zum Thema IT Sicherheit gemacht. Und die Firma hat einen Fachvortrag gehalten nach dem Motto: Wir waren betroffen, wie sind wir aus dem Mist wieder rausgekommen und wie stellen wir uns heute vom Schutz auf?

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Olaf Kaiser:

Wie konnte es bei diesem Unternehmen zu dem Vorfall kommen, falls es dazu eine öffentliche Informationen gibt?

Manuel Neubecker:

Grundsätzlich wurde vorher ein einfacheres Schutzniveau eingesetzt. Wenn man Virenschutz oder Firewall Systeme anschaut, dann haben klassische kleine und mittelständische Unternehmen häufig keine IT Abteilung, die sich 24/7 darum kümmert und auch agiert, um findige Angreifer zu entdecken. Dafür braucht es einfach andere Lösungen, andere Managed Services. Und das war auch der Weg, der nach der Bereinigung der Themen vom Kunden eingegangen wurde.

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Olaf Kaiser:

Wenn du auf die nächsten 12 Monate schaust, was sind die wichtigsten Punkte, die ihr für eure Weiterentwicklung im Bereich Managed Security Services angehen möchtet?

Manuel Neubecker:

Letztendlich gibt es viel zu tun, die Themen, die wir zwar schon früh angefangen haben, weiter ausbauen. Nämlich immer wieder bei regelmäßig anfallen Tätigkeiten zu prüfen, inwieweit kann man diese automatisieren? Und das bezieht sich jetzt nicht nur auf technische oder Service Themen, sondern auch auf die Abrechnung der Managed Services etc., weil es einfach systembedingt häufig manuelle Prozesse gibt. Es gibt ja elegantere Lösungen als Excel Dateien, auch weil natürlich jede Zwischenlösung wieder eine Fehlerquelle ist.

MSP Journey · Managed Security Services · Sophos & Olaf Kaiser · Portraitbild Manuel Neubecker

Steckbrief

Die klip-asca Gesellschaft für Computer-Systemlösungen und Netzwerke mbH ist seit über 30 Jahren das Systemhaus für IT-Service + Management im Bereich Netzwerktechnik und Kopiersysteme in der Region Kaiserslautern. Wir unterstützen Unternehmen aus Industrie, Wirtschaft und Verwaltung bei Planung, Realisierung und dem Betrieb leistungsfähiger und zukunftsweisender IT-Strukturen.
Manuel Neubecker
Geschäftsführer
klip-asca GmbH
Gersweilerweg 2
67657 Kaiserslautern

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